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Lärmschutzbebauung an der Dachauer Straße in München

Projektname Wettbewerb Dachauer Straße
Bauherr GEWOFAG Wohnen GmbH, München
Standort München
Jahr 2014
Leistungsphasen Entwurf
Architektenteam S333 Architecture & Urbanism Ltd, London I m8architekten
Landschaftsarchitekten Philip Denkinger, Landschaftsarchitekt, Stuttgart
Projektnummer 1007

Städtebau & Freiräume

Die Bebauung bezieht klar Kante gegenüber der Dachauer Straße, reagiert jedoch auf die Planung des Parks des Kreativquartiers von gegenüber. Das Gebäude A vollzieht über die gesamte Höhe einen Knick nach Innen und schafft mit Gebäude B einen Auftakt für die Wohnanlage. Hier befindet sich auch das „Wohncafé“ für das neuorganisierte Quartier.

Die Lärmschutzbebauung öffnet sich nochmals zur Dachauer Straße bzw. findet dort ihren südlichen Abschluss um die räumliche Beziehung zur gegenüberliegenden Bebauung an der Dachauer Straße aufrecht zu erhalten.

Das Gebäude C an der Heldstraße ragt mit seiner nordöstlichen Gebäudekante über die bestehende Flucht der Bestandsgebäude hervor. Diese spürbare städtebauliche Akzentuierung schafft an dieser Stelle den Bezug zwischen den umgebenden Quartieren. Der Knick im Gebäude C über die gesamte Höhe verstärkt die Raumbildung und Kante des Quartiers.

Die Nutzungsmöglichkeiten der Erdgeschosszone zur Dachauer Straße sind freigehalten für Infrastruktureinrichtungen und als erweiterter Gürtel zum Kreativquartier mit z.B. Ateliers oder Läden zu verstehen.

„Der erweiterte Gehweg“

„Die Qualität des Gehweges ist abhängig vom Belag, ob er von Bäumen gesäumt ist, wie schmal oder breit er ist, was man von dort aus sehen kann, (…) ob es begrünte Vorgärten, eine Gartenmauer oder eine durchlässige Einfriedung des Nachbargrundstücks gibt“ so Jane Jakobs / Zitat aus „Von New York lernen“ von Susanne Lehmann-Reupert.

Die Erdgeschosszone des Hauses B bildet je einen individuellen Zugang zwischen den Bestandsgebäuden als skulpturales Element. Zusammen mit dem Gemeinschaftsraum artikuliert es den Freiraum mit den darüber liegenden „Auszubildendenwohnungen“. Eine zur Gebäudekante zurückversetzte fließende Glaswand fasst den Raum unter den Häusern und schließt die Schallschutzfunktion. Die Innenhöfe zwischen den Querriegeln sind so vor dem Lärm der vielbefahrenen Dachauer Straße geschützt, Durchblicke sind weiterhin möglich und die Spürbarkeit der Tiefe des Quartiers bleibt erhalten. Die Lindenallee begleitende Bestandshecke wird unterbrochen, um so zwischen Gebäude- und Straßenkante eine erweiterte Gehwegzone zu formulieren. Der Fußgänger kann beobachten und beobachtet werden. So wird eine soziale und ein Gefühl von Sicherheit vermittelnde Kontrolle hergestellt.

Dort gibt es die Möglichkeit Stühle aufzustellen. Kinder können Radfahren lernen und die Nachbarn trockenen Haupts miteinander plaudern. Damit übernimmt der Gehweg eine soziale Funktion und wirkt auf die Sicherheit der Stadt ein. In der Erdgeschosszone von Haus A besteht die Möglichkeit Ateliers einzurichten. Eine eigene Adresse für Künstler wird so geschaffen und der „Brückenschlag“ zum gegenüberliegenden Kreativquartier formuliert.

Ein Bodenbelag aus Pflaster mit sich ausweitenden Rasenfugen an den Randbereichen schafft „weiche“ Übergänge von den befestigten Bereichen zu Rasen- und Wiesenflächen und zwischen Innenhöfen und Straßenbereichen. Gleichzeitig vermittelt der Belag zwischen den „intimeren“ und gemeinschaftlich nutzbaren Innenhöfen zu den öffentlichen Straßenräumen.

Wohnungen

Es werden im Erdgeschoss keine Wohnungen direkt an der Dachauer Straße situiert. Die großen Familienwohnungen bestehen zum Großteil aus durchgesteckten Wohn-, Koch, und Essbereichen, um eine großzügige Raumwirkung zu erreichen. Zur Erhöhung der Wohnqualität sind in Wohnungen teilweise kleinere Abstellräume bzw. begehbare Schrankzonen vorgesehen.

Energiekonzept und Fassade

Ziel des Energiekonzepts ist die Minimierung von CO²-Emissionen in Herstellung und Betrieb, um einen positiven ökologischen Beitrag zu schaffen und Wertstabilität und Nutzerkomfort zu gewährleisten. Es wird ein KfW-70 –Standard umgesetzt. Die Gebäudehülle wird dicht und hinsichtlich Wärmebrücken optimiert ausgeführt. Es sollen wartungsarme Holz-Alu-Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung eingesetzt werden. Die opake Fassade soll aus einer Stahlbetonunterkonstruktion mit einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassade – mit ca. 14cm Wärmedämmung - bestehen. Fassadenbekleidung werden ebenfalls wartungsarme Faserzementplatten vorgeschlagen.

Gartenplateau I Wohncafé I Gemeinschaftsdachterrasse I Urban Gardening

In Verbindung mit dem „Wohncafé“ bilden die beiden Gartenplateaus identitätsstiftende, gemeinschaftlich oder privat nutzbare Mietergärten, vielfältige Möglichkeiten zu konkreter Naturerfahrung, kontemplativem „Garteln“, sowie Gemeinschaftserlebnissen im kleinen oder größeren Kreis. Jeder Wohnung ist ein Gartenzimmer oder ein Balkon bzw. eine Terrasse zu geordnet um dort im Sinne von „Urban Gardening“ Nutzpflanzen (Obst, Kräuter und Gemüse ) anzubauen.

Die Anordnung des Bewohnercafés am Eingang zum Quartier schafft einen herausgehobenen und attraktiven Ort für Veranstaltungen mit öffentlichem Charakter, wie Bewohnerfeste oder Vorträge. Partizipatorische bzw. gemeinschaftliche Nutzungsangebote sollen die Voraussetzungen für eine gute Nachbarschaft und eine Bindung der Bewohner an ihr Quartier bieten. Die erhöhten Gartenplateaus über der Tiefgargage ermöglichen die notwendige Privatheit zum öffentlichen Raum und ermöglichen die Neupflanzung von einigen identitätsstiftenden, großkronigen Bäumen. Überdies wird auf dem Dach von Haus A eine Dachterrasse angeboten, die für alle Arten gemeinschaftlichen Zusammenseins genutzt werden kann.

Brandschutz

Um den Baumbestand zu schützen, wurde ein Rettungskonzept erarbeitet, das für die Neubauten keine Feuerwehraufstellflächen in den mit großen alten Bäumen bestandenen Innenhöfen benötigt. Nur für das Gebäude C sind Feuerwehraufstellflächen an der Heldstraße geplant. Die anderen Familienwohnungen erhalten eine 2-ten baulichen Rettungsweg über eine Stahltreppe bis zum 2.Obergeschoss (ab dort wird mit Handleitern gerettet). Die Appartements für die Auszubildenden haben das gleiche Rettungswegekonzept, der 1. und 2.Fluchtweg wird über den notwendigen Flur vor den Wohnungen erreicht.

Schallschutz und Belichtung

1.Auszubildende

Die lärmbelasteten Appartements werden alle über den Hof belüftet und belichtet. Die Eckwohnungen erhalten zusätzlich ihre Belichtung über die Dachauer Straße.

2.Familienwohnungen Haus A

Die Wohnungen sind alle durchgesteckt, sodass sich zur lärmbelasteten Dachauer Straße nur maximal ein Individualraum befindet, der zusammen mit dem Wohnraum schallgeschützt über einen Wintergarten/ Gartenzimmer belüftet werden kann. Eine optimale Belichtung der Räume ist aufgrund der geringen Raumtiefe (innenliegende Treppenkerne und Bäder) gegeben.

Abstandsflächen

Die Abstandsflächen zu den Gebäuden außerhalb des Grundstückes werden eingehalten. Die Abstandsflächen in den Höfen überlappen sich zum Teil. Die Unterschreitung der Abstandsflächen wird durch das Plateau, den durchgesteckten Wohnungstypus und auch die gut belichteten Zimmer kompensiert.

Haustechnik, Heizung und Warmwasser

Das bestehende Fernwärmenetz wird zur Energieversorgung für Heizungs- und Warmwasser herangezogen. Zur Wärmeübergabe soll eine Fußbodenheizung als flächiges Heizsystem zum Einsatz kommen.

Ökologie

Die großflächigen Dachbegrünungen der Neubauten wirken als Stadtklimaanlage mit Ausgleichsfunktion für die versiegelten Flächen. Das Freianlagenkonzept verfolgt weitreichende Umweltziele zum Erhalt der Artenvielfalt, der Luftbefeuchtung und der CO2-Bindung:

– Hohe Verdunstung und Staubbindung als Stadtklimaanlage gegen „urban heat islands“,

– Dachflächennutzungen mit Solarflächen und extensiver Dachbegrünungen für Regenwasserrückhaltung und -reinigung,

– Fassadenbegrünung (Pflanzspalier Wohngebäude A).

Ein Wiesensaum aus Wildblumen entlang der Wohngebäude schafft „weiche“ Übergänge zwischen Flächen für intensive Nutzungen und „Pufferzonen“ zu den privaten Bereichen.

Ortstypische Neupflanzungen fügen sich nahtlos ins Stadtbild ein und stellen einen ökologischen Mehrwert dar. Ggf. Bienenkörbe auf Flachdächern als Beitrag zur Verstärkung der urbanen Biodiversität.

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